Forschungsgruppe Schefold

Acute and Intensive Care: innovative approaches to apparent challenges

Schwerpunkte

  • Alltägliche, klinisch hochrelevante Fragen der Intensivmedizin
  • Immunologische und metabolisch/neuromuskuläre Veränderungen bei kritischer Erkrankung (inkl. Diagnostik, Entwicklung/Testung von innovativen therapeutischen Interventionen)
  • Akut-Nephrologie und kardio-renale Medizin
  • Biomarker-Entwicklung

Kurzbeschreibung

Die Forschungsgruppe befasst sich in einem translationalen Forschungsansatz mit alltäglichen, klinisch hochrelevanten Fragen der Akut- bzw. Intensivmedizin. Schwerpunkt liegt hierbei auf der Gewinnung von Erkenntnissen, welche zum besseren Verständnis der Reaktion des Menschen («host response») auf kritische Erkrankung beitragen.

Der translationale Teil unserer Gruppe (Arbeitsgruppe «Immunosuppression in critical illness», Leiter Dr. T. Spinetti PhD) fokussiert auf wichtige Säulen der Reaktion des Immunsystems bei kritischer Erkrankung. Hierbei interessieren uns vor allem metabolisch-immunologische Schnittstellen und die Schnittstelle der angeborenen zur erworbenen Immunität. In verschiedenen Vor-Arbeiten konnten wir zeigen, dass viele kritisch kranke Patientinnen und Patienten eine ausgeprägte Phase der Immunsuppression («injury-associated immunosuppression») durchlaufen. Hält diese immunsuppressive Phase über einen längeren Zeitraum an, so ist dies mit eingeschränkter Abwehr des Immunsystems, erhöhter Anzahl von sekundären Infektionen und schlechtem klinischen Outcome assoziiert.

Wir konnten in eigenen klinischen Studien bereits zeigen, dass mittels innovativen personalisierten Therapieansätzen dieses durch kritische Erkrankung erworbene «Immunorganversagen» therapiert werden kann (z. B. mittels Immunstimulation oder extrakorporaler Therapie). Wir sind überzeugt, dass die Zukunft der intensivmedizinischen Therapie in entsprechenden individualisierten Therapieansätzen liegt und dass dies bei betroffenen Patientinnen und Patienten den Erkrankungsverlauf erheblich verbessert.

Neben metabolisch-immunologischen Schnittstellen (u. a. immunregulatorische Enzyme, Tryptophanstoffwechsel) stehen im klinisch orientierten Teil der Gruppe (Leiter Dr. P. Zürcher) neuromuskulären Veränderungen im Vordergrund. Ein Schwerpunkt ist hier die erworbene Schluckstörung (Dysphagie). Eine Grundlage bildet hierbei der von uns entwickelte Berner Dysphagie Algorithmus. Nach Analyse der klinischen Relevanz und von Risikofaktoren einer erworbenen Dysphagie stehen nun innovative interventionelle therapeutische Ansätze im Vordergrund.

Assoziierte Mitarbeitende

  • Dissertantinnen und Dissertanten sowie Masterstudierende der Medizin unterstützen uns regelmässig bei unseren Projekten.

Aktuelle Projekte

  • Innosuisse Projekt zur Entwicklung einer innovativen Therapie zur extrakorporalen Blutreinigung und Immunmodulation (Innovation Project – Life Sciences 43113.1)
  • «RECREATE», Projekt zur intraoperativen Immunmodulation mittels Zytokin-Adsorption bei Herzchirurgie (in Zusammenarbeit HGEK)
  • «PHINEST», Pharyngeale elektrische Stimulation zur Behandlung von Dysphagie nach Extubation: multizentrische randomisierte klinische Studie
  • «HOT-ICU», Handling oxygenation targets in the ICU, multinationale randomisierte klinische Studie
  • «IMPACT/HOPE», Innosuisse Innovationsprojekt zur Entwicklung eines Non-Invasiven Blutdruckmess-Devices (Kollaboration)
  • «NAChO», Prospektive Beobachtungsstudie mit umfangreicher Omics-Diagnostik zu «Nutrients» bei kritischer Erkrankung

Wichtige Publikationen

Kollaborationen

Inselspital, Universitätsspital Bern

  • Universitätsklinik für Nephrologie und Hypertonie (Prof. Dr. med. D. Uehlinger, Prof. U. Huynh-Do, Prof. D. Fuster)
  • Universitätsklinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie (PD Dr. med. M. Lüdi)
  • Universitätsklinik für Infektiologie (Dr. C. Hirzel)
  • Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie (Prof. Dr. med. L. Engelberger, Dr. F. Gisler)
  • Universitätskliniken für Neurologie und Neurchirurgie (Prof. Dr. med. W. Z'Graggen, Leiter Neurointensivmedizin)

Internationale Kollaborationen

  • Innovative Clinical Trials Group, Universitätsmedizin Göttingen (Prof. Dr. Dr. S. von Haehling)
  • Charité, Universitätsmedizin Berlin (Prof. Dr. W. Doehner)
  • Medizinische Universität Graz (Prof. Dr. K. Amrein)
  • Collaboration for Research in Intensive Care (CRIC), Kopenhagen (Prof. Dr. M. H. Moller, Prof. Dr. B. Rasmussen, Prof. Dr. A. Perner)
  • European Group on Immunology of Sepsis, EGIS (Founding Member)
  • Universitätsklinikum Jena, Zentrum für Klinische Studien (Prof. Dr. F. Brunkhorst)